Gestiegene Zinsen & Inflation: Was Sie bei der Finanzierung beachten sollten

Frau am Schreibtisch mit Unterlagen und Taschenrechner, Auswertung von Daten

Die Bauzinsen sind gestiegen. Das dürfte mittlerweile jeder mitbekommen haben, der sich für den Kauf einer Immobilie interessiert. Aber wie hängen die Inflation und der Zinsanstieg überhaupt zusammen und was sollten Käufer nun bei ihrer Finanzierung beachten? Wir stellen die wichtigsten Informationen und Tipps zusammen.

So beeinflusst die Inflation die Bauzinsen

Im vierten Quartal 2022 lagen die Bauzinsen bei über 4 % – ein Rekordwert seit vielen Jahrzehnten. Die Entwicklung der Bauzinsen ist hauptsächlich von der Entwicklung der Zinsen für Bundesanleihen abhängig: Gehen diese nach oben, steigen auch die Zinsen für Baugeld und Immobilienfinanzierungen. Diese steigen wiederum in Abhängigkeit vom Leitzins der Europäischen Zentralbank, die mit einer Erhöhung versucht, die Inflation abzuschwächen.

Auch die Inflationsrate verzeichnete in 2022 einen Rekordanstieg auf 7,9 %. Die Gründe für den Anstieg liegen einerseits in der hohen Nachfrage der Verbraucher nach Konsumgütern und Dienstleistung nach langer Entbehrungszeit in den harten Corona-Lockdowns. Andererseits stiegen die Preise für Produktion und Rohstoffe, unter anderem durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energiekrise. Auch Lieferengpässe sorgten für eine Verknappung und folglich für einen Preisanstieg.

Banken heben Anforderungen für Kredite an

Die Inflation, das gesunkene Bruttoinlandsprodukt, die Energiekrise: All dies führt zu einem höheren Ausfallrisiko seitens der Verbraucher, das Banken mit einem Zinsanstieg kompensieren möchten. Gleichzeitig kalkulieren die Banken bei der Kreditvergabe deutlich strenger: So haben viele Banken ihre Pauschale für Lebenshaltungskosten angehoben oder verlangen eine höhere Eigenkapitalquote für moderate Konditionen.

Bei der Kalkulation realistisch bleiben

Während entgegen vieler Erwartungen der Immobilienmarkt in Deutschland nicht nennenswert eingebrochen ist, die Kosten für eine Finanzierung jedoch gestiegen sind, heißt es nun für Käufer sehr gründlich zu kalkulieren. Für viele Menschen war es schon in den letzten Jahren schwierig, eine Finanzierung zu stemmen. Kaufinteressenten sollten sich jetzt besonders intensiv mit ihrer finanziellen Situation auseinandersetzen. Eine sehr gute Bonität, hohe Eigenkapitalquote und weitere Sicherheiten sind ideale Voraussetzungen für gute Konditionen. Aber auch bei der Laufzeit- und Rückzahlungsplanung ist eine genaue Kalkulation wichtig. Niedrige Tilgungsraten senken die monatliche Belastung, ziehen den Kredit aber in die Länge und sorgen schlussendlich für höhere Zinskosten.

Ein Berater hilft, alle Szenarien durchzuspielen

In einer fachkundigen Beratung sollten sich Käufer ausführlich informieren und verschiedene Tilgungszenarien durchrechnen lassen. Bei einer kurzen Sollzinsbindung droht das Risiko, eine teure Anschlussfinanzierung abschließen zu müssen, wenn die Bauzinsen weiter gestiegen sind. Bei einer langen Festschreibungszeit kann der Kredit zwar teurer werden, aber Kreditnehmer bekommen auch mehr Planungssicherheit. Auch die Wahl des Finanzierungsprodukts will gut überlegt sein: Ein Darlehen mit flexiblen Zinsen kann zur hohen Belastung werden, sollten die Inflationsrate und Bauzinsen nicht wieder sinken. Annuitätendarlehen mit gleichbleibenden Raten sind für Verbraucher oft die sichere Wahl.

Schlussendlich kann man die Entscheidung für ein Darlehen nur nach einer professionellen Beratung treffen, die sich eingehend mit der individuellen Situation befasst. Gerne vermitteln wir von der BTI Immobilien GmbH Sie an unsere fachkundigen Finanzierungsberater.